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appliedAI und das Bayerische Staatsministerium für Digitales starten neues Programm zur Unterstützung von KI-Aktivitäten im Mittelstand

Wie können gerade kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützt werden, KI konkret nutzbar zu machen? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Modellprojekts „KI-Transfer Plus – Regionalzentren für Bayerns Mittelstand“

Garching bei München, 29. April 2021. Ob automatisierter Wareneingang im Handel oder einfachere Mitarbeitereinsatzplanung: Künstliche Intelligenz (KI) kann auch für mittelständische Unternehmen bahnbrechende Vorteile bieten. Wie können gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei am besten unterstützt werden, KI für ihren Betrieb konkret nutzbar zu machen? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Modellprojekts „KI-Transfer Plus – Regionalzentren für Bayerns Mittelstand“, das die bayerische Digitalministerin Judith Gerlach zusammen mit der appliedAI-Initiative des Gründungs- und Innovationszentrums UnternehmerTUM gestartet hat. Neben den Aktivitäten von appliedAI in Oberbayern, soll im Rahmen des einjährigen Modellversuchs an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH) ein Modell für „KI-Regionalzentren“ untersucht werden.

Gerlach erklärte: „Von der Optimierung von Lieferrouten bis zum Vergleich tausender unterschiedlicher Bauteile – viele Unternehmen kämpfen mit hochkomplexen Problemen, für die KI passende Lösungen bieten kann. Gerade kleinere Betriebe tun sich aber oft schwer, einen Zugang zu dieser Zukunftstechnologie zu finden. Mit dem Modellprojekt ´KI-Transfer Plus´ wollen wir untersuchen, wie diese Betriebe auf das große Know-how vieler bayerischer Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen zugreifen können.“

Die Horsch Maschinen GmbH in Schwandorf produziert Maschinen für die Landwirtschaft. Das Unternehmen muss mit einer großen Heterogenität in den Materialstammdaten und vielen ähnlichen Bauteilen umgehen. KI-gestützt sollen hier Konsolidierungs- und Einsparpotenziale identifiziert werden. Die FIT AG in Lupburg ist in der Additiven Fertigung tätig. Hier wird das KI-Potenzial in der Produktionsplanung im Fokus stehen. Intelligente Algorithmen können beispielsweise bei der optimalen Planung von 3D-Druckvorgängen helfen und so die Abschätzung der Produktionskosten erleichtern. Die emz - Hanauer GmbH & Co KGaA in Nabburg produziert im Bereich Environmental Technology unter anderem Abfallbehälter mit automatischer Füllstanderkennung. Die erzeugten Daten dienen der Routenplanung von Abfallunternehmen. KI-Technologien erlauben dabei eine besonders genaue Detektion durch die verbaute Sensorik und können so die Tourenoptimierung verbessern.

Die Unternehmen erhalten mit der Unterstützung durch das Regionalzentrum die Möglichkeit zum Aufbau einer passenden technischen KI-Infrastruktur, der Entwicklung einer langfristigen KI-Vision sowie der Verankerung von KI in den Prozessen und der Organisation des Unternehmens.

Prof. Dr. Wolfgang Baier, der Präsident der OTH Regensburg, erläuterte: „Angewandte Forschung ist typisch für unsere Hochschulart, die immer auch den Transfer im Blick hat, also den Weg von der Forschung hin zur Applikation, zur Anwendung in der Praxis. In diesem Sinne verstehen wir uns als Partner für die Region Ostbayern und arbeiten daher mit vielen Firmen und Unternehmen in ganz Ostbayern zusammen. Gerade im Bereich der KI können wir mit unserem Regensburg Center for Artificial Intelligence, in dem wir alle Forschungsaktivitäten der OTH Regensburg im Bereich der KI bündeln, die beteiligten Unternehmen mit unseren Kompetenzen effektiv unterstützen.“

Prof. Dr. Wolfgang Mauerer, Vorsitzender Direktor des Regensburg Center for Artificial Intelligence (RCAI), betont: „Das RCAI adressiert Fragestellungen zur KI aus einer diversen Sichtweise, die um unterschiedliche Kompetenzen, Fähigkeiten und Interessen zentriert sind und auf dem wesentlichen Fortschritt in Informatik und Mathematik des vergangenen Jahrzehnts basieren. Es bearbeitet Fragestellungen von hoher akademischer Relevanz. Das vorhandene hohe Domänen- und Anwendungswissen ist eine hervorragende Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit den am Projekt beteiligten Firmen, die ja konkrete, reale Probleme lösen müssen.“

appliedAI-Geschäftsführer Dr. Andreas Liebl ergänzte: „Mit der appliedAI-Initiative unterstützten wir seit Jahren sehr erfolgreich große und kleine Unternehmen bei der Adoption von KI-Technologien. Der Auftrag des Staatsministeriums für Digitales ist ein wichtiger Schritt, die breite und systematische Unterstützung des Mittelstands zu untersuchen und unsere Methoden und Erfahrungen über KI-Regionalzentren noch vielen weiteren Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Mit diesem weltweit einzigartigen Konzept können wir es schaffen, KI nachhaltig im Mittelstand zu verankern.“

Die Erfahrungen des Modellprojekts werden wissenschaftlich begleitet vom Lehrstuhl für Strategic Entrepreneurship der Technischen Universität München. Besonders im Fokus steht dabei die Untersuchung organisatorischer Veränderungen in den teilnehmenden Unternehmen. Aufgrund der Erfahrungen soll dann über eine mögliche Ausweitung des Programms und den Aufbau weiterer KI-Regionalzentren entschieden werden, um künftig noch mehr Unternehmen den Einstieg in die Welt der KI zu vereinfachen.



appliedAI
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