Garching bei München, 29. Juli 2020. Leere Geschäfte und Büros, dafür volle Straßen: Immer mehr Menschen nutzen wieder das Auto oder fahren Rad aus Angst vor Ansteckung im ÖPNV. Zugleich häufen sich Ansammlungen im öffentlichen Raum. Die COVID-19-Pandemie verändert menschliches Verhalten, besonders deutlich wird dies in Ballungsräumen. Wie können Städte eine sichere urbane Mobilität gewährleisten, Bedürfnisse der Menschen einbeziehen und lebenswerte Räume schaffen? Das EIT Urban Mobility Accelerator-Programm SPECIAL: COVID-19 unterstützt Start-ups, Lösungen für diese Herausforderungen zu schaffen. Initiiert von EIT Urban Mobility mit den internationalen Partnern Futurebox, PoliHub, Technion und XPRENEURS von UnternehmerTUM.

Laut einer DLR-Studie fühlen sich 60% der Befragten unwohl mit dem ÖPNV zu fahren und setzen auf Individualverkehr, Auto oder Fahrrad, um sich zu schützen. Sechs von zehn gehen seltener einkaufen, ein Viertel bestellt mehr online. Einlasskontrollen, Schlange stehen, Abstandsregelungen und Maskenplicht halten die Menschen fern. Als Auswirkung der geschlossenen Clubs und Konzerthallen sowie Einschränkungen in der Gastronomie strömen Menschen auf öffentliche Plätze und feiern im öffentlichen Raum. Wie können Sicherheit und Gemeinschaft unter den neuen Bedingungen der COVID-19-Pandemie in Städten gestaltet werden?

Um für diese Herausforderungen konkrete Lösungen auf den Weg zu bringen, hat der EIT (European Institute of Innovation and Technology) Urban Mobility gemeinsam mit den Acceleratoren Futurebox aus Dänemark, PoliHub aus Italien, Technion DRIVE Accelerator aus Israel und dem Innovations- und Gründungszentrum UnternehmerTUM das EIT-Accelerator-Programm Urban Mobility SPECIAL: COVID-19 initiiert. Das Accelerator-Programm ist Teil des Inkubationsprogramms XPRENEURS von UnternehmerTUM und startet am 31. August 2020 in München.

Das Programm läuft über eine Dauer von drei Monaten und richtet sich an GründerInnen, die durch innovative Technologien und unternehmerische Ansätze ein mobilitätsbezogenes Kundenproblem lösen. Fokus liegt auf COVID-19 ausgelöste Herausforderungen und Chancen für Städte und städtische Gebiete. Dazu gehören Lösungen, die:

  • Lebenswerte städtischer Räume schaffen und zum Beispiel „Social Distancing“ und neuartige Desinfektion einbeziehen.
  • Wissenslücken über den Umgang mit COVID-19 im öffentlichen Raum schließen und Bürger, Mobilitätsmitarbeiter und Politiker aufklären.
  • Mobilitätslösungen bereitstellen, die Sicherheitsmaßnahmen für COVID-19 berücksichtigen und das aktuelle Mobilitätsangebot ergänzen.
  • Neue Marktchancen wie Kreislaufwirtschaft, innovative Materialien, Datenschutz und -sicherheit nutzen.
  • Wirksames menschliches Verhalten fördern und so den Aufbau wirtschaftlicher und sozialer Widerstandsfähigkeit unterstützen. Dazu gehören Sensoren, die den Abstand zwischen Personen messen und bei geringem Sicherheitsabstand warnen.

Die GründerInnen lernen durch das Accelerator-Programm, die Wirkung ihrer Lösung auf COVID-19 spezifische Fälle zu optimieren und die mittel- und langfristigen Ziele ihrer unternehmerischen Entwicklung zu planen. Dabei unterstützen Branchenexperten und erfahrene Gründer. Ein Highlight ist der Demo-Day von UnternehmerTUM Ende November, bei dem sich die Start-ups vor Investoren, Unternehmen und der EIT Urban Mobility Community präsentieren.

Die TeilnehmerInnen profitieren von dem internationalen Austausch an vier Standorten und der Kollaboration, sowohl untereinander als auch mit den globalen Netzwerken von EIT Urban Mobility, UnternehmerTUM und der Partner. Dazu gehören Kontakte zu verantwortlichen Stellen und Entscheidungsträgern bei Städten und öffentlichen Versorgungsunternehmen für Pilotprojekte. Zudem erhalten die TeilnehmerInnen während der drei Monate kostenfreien Zugang zu Coworking Spaces in den Räumen von UnternehmerTUM in München.

Die Bewerbungsphase für das Accelerator-Programm läuft ab sofort bis zum 9. August. Ende August pitchen die besten 50 Start-ups vor einer Jury. Am 31. August startet das Programm mit 23 Teams, 12 in München. Weitere Informationen zur Bewerbung um eine Teilnahme an dem Accelerator-Programm finden Sie hier.

Das Programm ist Teil der EIT Crisis Response Initiative und wird von der EU gefördert. Weitere Informationen hier.



EIT Urban Mobility

EIT Urban Mobility aims to accelerate solutions and the transition towards a user-centric, integrated and truly multimodal transport system. As the leading European innovation community for urban mobility, EIT Urban Mobility works to avoid fragmentation by facilitating collaboration between cities, industry, academia, research and innovation to solve the most pressing mobility challenges of cities. Using cities as living labs, its industry, research and university partners will demonstrate how new technologies can work to solve real problems in real cities by transporting people, goods and waste in smarter ways. For more information visit www.eiturbanmobility.eu.

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