Neue Start-up Landkarte für die Circular Economy

München, 19. März 2024. CIRCULAR REPUBLIC, die Initiative für Kreislaufwirtschaft von UnternehmerTUM, hat heute ihr erstes Update der 2023 erstmals erschienenen Start-up Landscape für den Bereich Circular Economy präsentiert. Die Untersuchung zeigt, dass sich speziell München zu einer führenden Region für die Kreislaufwirtschaft entwickelt. Investitionen konzentrieren sich insbesondere auf Ansätze zur Reduzierung des Rohstoffverbrauchs. Es besteht jedoch eine beträchtliche Finanzierungslücke für Geschäftsmodelle, die darauf abzielen, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern. Die bevorstehende EU-Gesetzgebung zum "Recht auf Reparatur" wird voraussichtlich einen starken Einfluss auf diesen Bereich haben und Start-ups, die sich auf Reparatur-, Refurbishing- oder Wiederaufbereitungsmodelle konzentrieren, große Marktchancen eröffnen.

327 Start-ups in Deutschland beschäftigen sich mit dem Thema Kreislaufwirtschaft. Mit 72 Start-ups ist München Spitzenreiter, gefolgt von Berlin mit 67 Start-ups, Hamburg (27), Nordrhein-Westfalen (25) und Stuttgart mit 11 Start-ups. Dass München bei Gründerinnen und Gründern so beliebt ist, liegt insbesondere daran, dass sich die lokale Wirtschaft, Politik, Investoren, Wissenschaft und Hochschulen schon früh dem Thema Kreislaufwirtschaft angenommen haben. Initiativen wie CIRCULAR REPUBLIC von UnternehmerTUM, Circular Munich, Rehab Republic sowie die Bestrebungen der Landeshauptstadt München und Unternehmen wie BMW lassen ein vitales Ökosystem entstehen, in dem zukunftsfähige Start-ups gegründet werden und nachhaltig wachsen können. Entsprechend viel Geld fließt in Münchner Start-ups im Bereich Circular Economy: Insgesamt waren es in den letzten Jahren 762 Millionen Euro an Risikokapital.

Circular Economy bietet Start-ups enormes Potenzial

Insgesamt steht immer mehr Kapital für Start-ups im Bereich Circular Economy zur Verfügung und das bei vergleichsweise wenig Konkurrenz. Entsprechend attraktiv ist es derzeit, im Bereich Circular Economy zu gründen. Allerdings ist das verfügbare Kapital sehr ungleich verteilt: Start-ups, die darauf setzen, Recycling-Prozesse zu optimieren, den Verbrauch von Ressourcen zu reduzieren oder ganz zu vermeiden, erhalten mit Abstand am meisten Geld. Demgegenüber erhalten Start-ups, die auf bestehende Produkte reparieren oder aufbereiten, recht wenig - insgesamt nur 1% des verfügbaren Wagniskapitals. “Ich sehe hier eine wahnsinnig spannende Entwicklung”, sagt Dr. Matthias Ballweg, Co-Founder von CIRCULAR REPUBLIC. “Ähnlich wie im Jahr 2013, als sich Flix durch die Liberalisierung des Beförderungsgesetzes einen riesigen Markt erschloss, könnten sich für Start-ups durch das bevorstehende Recht auf Reparatur enorme Marktopportunitäten eröffnen. Obwohl derzeit noch wenig Geld in diesen Bereich fließt, bin ich überzeugt, dass hier in den kommenden Monaten mit einer hohen Dynamik zu rechnen ist.”

Diversity im Bereich Kreislaufwirtschaft

Üblicherweise liegt der Anteil von Gründerinnen bei nur etwa 20%. Demgegenüber sind es bei Start-ups im Bereich Circular Economy 30%, also eine 50% höhere Gründungsaktivität. “Ich freue mich, dass der Anteil an Gründerinnen in der Kreislaufwirtschaft hoch bleibt. Gleichzeitig wünsche ich mir, noch mehr zum Thema Gründen inspirieren zu können. Dafür engagieren wir uns mit Initiativen wie Women Start-up von UnternehmerTUM jeden Tag”, sagt Dr. Susanne Kadner, Co-Founder von CIRCULAR REPUBLIC.

Der Start-up Landscape von CIRCULAR REPUBLIC liegt der Vernetzungsgedanke zugrunde und wurde in Zusammenarbeit mit TechFounders, better ventures und den TUM Venture Labs erstellt. Ziel ist es, jungen wie etablierten Unternehmen die Innovationspotenziale zirkulären Wirtschaftens aufzuzeigen, Kollaboration zu stärken und gemeinsam Projekte zu initiieren. Um Teil der Übersicht zu sein, müssen Start-ups mindestens einen der folgenden Aspekte im Geschäftsmodell verankert haben: Sie stellen Produkte aus nachwachsenden oder recycelten Materialien zur Verfügung (z.B. das Start-up traceless), sie setzen auf „Product-as-a-Service” (z.B. everphone), dienen Nutzerinnen und Nutzern als Sharing-Plattform (z.B. WECARRY), tragen zur Verlängerung der Lebenszeit eines Produkts bei (z.B. Rebike), setzen auf Rückgewinnung von Materialien aus Produkten am Ende ihrer Lebenszeit (z.B. tozero) oder sie unterstützen Unternehmen dabei, zirkuläre Wertschöpfungsketten zu etablieren (z.B. cirplus).




CIRCULAR REPUBLIC
Die Circular Economy ist Basis für ein prosperierendes, resilientes und nachhaltiges Wirtschaften. Als Teil von UnternehmerTUM, Europas größtem Zentrum für Innovation und Gründung, befähigt CIRCULAR REPUBLIC Unternehmen und Start-ups dazu, Innovationen der Kreislaufwirtschaft zu verwirklichen und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Als Plattform vernetzt die Initiative relevante Akteurinnen und Akteure und will so systemverändernde Impulse entlang der gesamten Wertschöpfungskette setzen. CIRCULAR REPUBLIC wird ermöglicht durch die BMW Group, SAP, Aurubis, PreZero, Tengelmann Twenty One, Palfinger, die Dieter Schwarz Stiftung, BASF, FUCHS, hager group, MAN, on, SOEX, Vecoplan, Webasto und Güntner.


UnternehmerTUM –
Europas führendes Zentrum für Innovation und Gründung

UnternehmerTUM ist eine einzigartige Plattform für die Entwicklung von Innovationen. Start-ups bietet UnternehmerTUM einen Rundum-Service von der ersten Idee bis zum Börsengang. Ein Team aus über 400 Mitarbeitenden unterstützt beim Aufbau des Unternehmens, beim Markteintritt und bei der Finanzierung – auch mit Venture Capital. Etablierten Unternehmen bietet ein Team aus erfahrenen Beratern den optimalen Zugang zum Ökosystem von UnternehmerTUM. UnternehmerTUM verfügt über langjährige Expertise bei der Entwicklung von Innovationsstrategien und der Umsetzung und Ausgründung technologiegetriebener Geschäftsideen. 2002 von der Unternehmerin Susanne Klatten gegründet, ist die gemeinnützige UnternehmerTUM GmbH mit jährlich mehr als 50 wachstumsstarken Technologiegründungen - u. a. Celonis, Konux, Lilium und Isar Aerospace - das führende Zentrum für Gründung und Innovation in Europa.