Passbase setzt einen Haken hinter viele Start-up-Charakteristika: Im Silicon Valley gestartet, junges dynamisches Team, 24/7-Wochen und der Zug in die internationalen Metropolen - San Francisco, London, Berlin, New York. Trotzdem sind die Gründer am Boden geblieben. Aus Fehlern wird gelernt, jeder Mitarbeiter ist ein bisschen CEO und den Nerd-Faktor haben sie sich immer erhalten.
Was macht Passbase?
Der “Reisepass des Internets - eine digitale Identität, die Nutzer über mehrere Services hinweg teilen können”.
Immer mehr Dienstleistungen werden digitalisiert, vom Warenkorb über die ärztliche Beratung bis hin zur Schufa. Und Nutzer müssen immer öfter ihre Identität verifizieren, wie bei Airbnb, Uber und Cryptocurrency-Services. Ein Nutzer, der sich gerne bei acht verschiedenen Plattformen neu verifiziert? Unvorstellbar. Genau da setzt die Lösung von Passbase an.
- Jeder User verifiziert sich einmal bei Passbase, mit einer Kombination aus Ausweisdokument und biometrischer Erkennung.
- Die Bestätigung seiner Identität wird auf die gewünschten Online-Plattformen übertragen und ist dort als Verifizierung gültig. Die Plattformen selbst erhalten diese Daten nicht, sondern lediglich die Information, dass es sich um eine geprüfte Identität handelt.
Im Kontext von Data Leaks, Privacy-Sorgen und der Monopolstellung großer Datensammler stehen für das Start-up die Dezentralisierung der Datenspeicherung und die Privatsphäre der Nutzer im Vordergrund. Mit End-to-end Encryption behält jeder Nutzer seine Daten selbst, Plattformanbieter können sicher sein, dass deren Identität echt ist und auch Passbase kann die persönlichen Angaben nicht einsehen. Die Einbindung des Verifizierungstools ist mit nur wenigen Zeilen Code möglich.
Die Anfänge: Learnings aus Manage&More an der UnternehmerTUM
Angefangen hat alles in München. Im Studium an der TU München wussten zwei der drei Gründer schon: ‘Ich will was bewegen’. Mathias Klenk und Felix Gerlach lernten sich durch Manage&More, das semesterbegleitende Programm der UnternehmerTUM für angehende Gründer und Führungskräfte, kennen. Felix war ab 2012 dabei, Mathias startete zwei Jahre später.
In drei Semestern mit Industrieprojekten, Kundennähe und Input von erfolgreichen Gründern wurde viel Know-how zum Start-up-Aufbau gesammelt. Fast wichtiger ist für das Passbase-Team aber das Netzwerk aus Gleichgesinnten, von dem sie heute noch profitieren:
In die Gründerszene reinzukommen und das richtige “Mindset” aufzubauen war von Anfang an ein Ziel von Felix. Ziel erreicht? Auf jeden Fall. Die Arbeit an echten Problemen mit echten Kunden legte die Basis für später. Felix meint: “Man bekommt innerhalb von 3 Semestern Tools an die Hand, die später als Gründer wichtig werden.”
Die “Gründerzeit”: Idee, Problem, Lösung
Gegründet wurde dann im Silicon Valley. Parallel zu seinem Job dort arbeitete Mathias mit Felix an einem Projekt mit Blockchain-Technologie. Ihr Ziel: Eine Crypto Currency Trading App, mit der man auf verschiedenen Online-Marktplätzen handeln kann. Mathias Mitbewohner Dave stieg mit ein. Anfang 2018 war es soweit: Dave und Mathias kündigten ihre Jobs, Felix zog nach seinem Studium auch nach San Francisco. “Wir schlossen uns ein und haben am Projekt gearbeitet. Und später festgestellt: Das funktioniert so nicht!”, meint Mathias.
Die Hürde, auf die die drei stießen, erwies sich als das Problem, das ab August 2018 zu ihrer jetzigen Unternehmung führte. User hätten sich bei jedem Blockchain-Dienst gesondert anmelden müssen, eine Lösung für alle Dienste fehlte. Diese zu liefern wurde zu ihrer neuen Mission - und zum Geschäftsmodell, mit dem Passbase heute auf großes Marktinteresse stößt: Ein Verifizierungstool, das über mehrere Plattformen hinweg funktioniert.
Doch was ist, wenn die eigenen Ersparnisse zur Finanzierung aufgebraucht sind? Dann kommen Investoren ins Spiel:
Blick nach vorn
Nach und nach zeichnete sich ab: Der Markt für die Lösung von Passbase ist da. Und das Geschäft nahm Fahrt auf: Anfang 2019 sicherte sich Passbase 600.000 Dollar an Investitionen, zog von San Francisco nach London und ließ das Team auf mittlerweile 12 Leuten anwachsen. Mit Tobias kam ein weiterer Manage&More-Absolvent als später Mitgründer dazu. “Plötzlich haben wir Anrufe von fremden Leuten bekommen, die uns ihre Hilfe anboten”, sagt Mathias.
Jetzt wollen Mathias, Felix, Dave und Tobias Standorte in New York und Berlin aufbauen. Das Entrepreneur-Netzwerk in München bleibt weiterhin ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für sie - dort finden ihre Board Meetings statt und am Zentrum der UnternehmerTUM liegen ihre Gründerwurzeln.
Top Tipps
Förderungen nutzen
Mut beweisen
Einfach mal loslegen
Life hacks für Start-ups
- Tägliche Stand-up-Meetings, wöchentliche All-Hands und messbare Ziele für jede Zeitperiode - Kommunikation ist Key. So weiß jeder, was die anderen machen, kein Problem wird doppelt bearbeitet und das Team behält stets die Ziele im Blick.
- 12 CEOs: “Jeder Mitarbeiter muss sich eigentlich wie ein CEO fühlen.” Alle Mitarbeiter können Ideen beitragen. Anstatt Ja-Sagern hat man dann ein Team, das die besten Lösungen auswählen kann.
- Austausch: Das Kernteam von Passbase ist regelmäßig im Austausch mit anderen Gründern, lernt von deren Erfahrungen und Fehlern und hält das Netzwerk am Laufen.
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