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Vier Wochen ohne Auto in München – Erfolgreiches Experiment UMPARKEN des Digital Hub Mobility

Foto der Aktionsfläche von UMPARKEN Schwabing mit Menschen auf einer bunt verzierten Fußgängerzone © Bernhard Kalkbrenner
Geschrieben
20 Mai 2021
Thema
Mobilität
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Acht Haushalte verzichten vier Wochen auf ihr Auto und steigen auf alternative Mobilitätsangebote um. Das erfreuliche Ergebnis: Drei der Haushalte gaben zum Ende des Experiments an, ihr Auto dauerhaft abzugeben. Somit war das Projekt “UMPARKEN Schwabing” im Rahmen des Co-Innovations-Formats citizen mobility ein Erfolg!

citizen mobility erarbeitet mit Start-ups, Partnerunternehmen, Expertinnen und Experten aus der städtischen Verwaltung und dem Team des Digital Hub Mobility Lösungen für Mobilitätsprobleme und setzt diese prototypisch um. In den vier Wochen des Experiments parkten die acht Schwabinger Haushalte im Spätsommer 2020 ihr Fahrzeug am Stadtrand und stiegen auf “multimodale” Alternativen um. Jeder Haushalt erhielt ein Mobilitätsbudget von je 300 €, während für den Zeitraum vier Parkplätze für eine alternative Nutzung umgestaltet wurden. Die Testgruppe konnte mit ihrem Budget verschiedene innovative Sharing- und Miet-Angebote sowie den öffentlichen Nahverkehr nutzen, darunter die Services von evhcle. Zudem trugen die Lösungen der Start-ups Moovster und Veomo zu einer nutzungsfreundlichen Umsetzung des Experiments bei.

Was wurde derweil aus den freien Parkplätzen? Der Digital Hub Mobility setzte gemeinsam mit Designit den "VeloHub" prototypisch um, der eine Fahrrad- und E-Kickscooter-Abstellanlage sowie eine Sitzgelegenheit bereithielt. Auf der freien Fläche baute das Team zudem einen Kräutergarten und einen Infostand auf.

Bei uns steht das Auto auch mal drei bis vier Wochen herum.

Teilnehmer des Projekts UMPARKEN

Die Testgruppe erlebte diese vier Wochen sehr unterschiedlich: Zum einen waren sich die meisten einig, dass die verfügbaren Mobilitätsangebote in München ein Auto überflüssig machen können. “Bei uns steht das Auto auch mal drei bis vier Wochen herum”, sagt ein Teilnehmer des Projekts. Nachteile gibt es allerdings wochenends: So sind die Car Sharing-Angebote noch nicht optimal ausgebaut – Stichwort fehlende Verfügbarkeit – und die Tagesmieten erscheinen den Interessierten relativ teuer. Auch die Deutsche Bahn erweist sich an den Wochenenden als umständlich und wenig komfortabel, vor allem in der aktuellen Pandemie-Situation.

Die alternative Gestaltung der freien Parkplätze wurde teils sehr positiv wahrgenommen, im Dialog mit Anwohnerinnen und Anwohnern wurde jedoch auch die Sorge vor Ruhestörung durch eine rege Nutzung deutlich, sodass im nächsten Iterationszyklus die Sitzmöglichkeiten reduziert würden.

Der Digital Hub Mobility hat das Konzept “UMPARKEN” und die Ergebnisse der Münchner Kampagne in einem frei verfügbaren Papier zusammengefasst. Das Dokument soll Inspiration und Hilfestellung für urbane Experimente in München und weiteren Städten bieten.

Weitere Informationen zur Kampagne gibt es unter www.umparken-schwabing.de. Partner des Projekts waren die BMW Group, Aisin, die Landeshauptstadt München, Designit und die Universität der Bundeswehr.